Der Katzenschutzbund Arnsberg und seine Anfänge
Alles begann im Jahr 1984/1985 mit einer jungen Einzelkämpferin, die es sich zur Aufgabe machte, auf dem Gelände rund um ihr damaliges zu Hause in Arnsberg freilebende, herrenlose Katzen einzufangen, auf eigene Kosten kastrieren zu lassen und anschließend wieder zurückzusetzen.
Aufmerksam geworden auf die immer weiter ansteigende Katzenpopulation und das unendliche Tierleid, erfuhr sie Ende der 80er von einer großen Katzengruppe, die sich auf dem Grund und Boden der belgischen Kasernen ausschließlich vom Müll und Unrat aus den Containern und Mülltonnen ernährte. Eine Kastrationsaktion und das damit verbundene tägliche Betreten des Geländes wurde von den Verantwortlichen großzügig gestattet und unterstützt, indem z.B. Plaketten für die Autos der Tierschützer ausgegeben wurden, denn mittlerweile hatte es sich ergeben, dass eine weitere Mitstreiterin über einen ansässigen Tierarzt Interesse bekundete sich ebenfalls in diesem Bereich zu engagieren. Um die immer weiter ansteigenden Kosten abzudecken, veranstalteten die Beiden gelegentlich Trödelstände direkt auf dem Gelände. Insgesamt wurden damals von ihnen 45 Katzen kastriert, gekennzeichnet, je nach Bedarf natürlich auch tierärztlich versorgt und wieder dorthin verbracht. Nur wenige konnten vermittelt werden. Als die Kasernen aufgelöst wurden, haben beide die noch verbliebenen Katzen „unter sich aufgeteilt“ und ihnen ein zu Hause gegeben. Viele waren aber aufgrund ihres Alters bereits schon verstorben.
Die wachsenden Anforderungen ließen die Idee aufkeimen einen Tierschutzverein zu gründen, der sich im Besonderen der Kastration der freilebenden Katzen und somit der Eindämmung der ansteigenden Katzenpopulation widmen sollte. Mit weiteren 5 Gründungsmitgliedern war somit am 16. Juli 1991 der „Katzenschutzbund Arnsberg“ geboren, in den Statuten wurde der Schwerpunkt auf Katzen und Kleintiere festgelegt. Damals war das Thema Tierschutz längst nicht so verbreitet und von daher eine enorme Leistung, was durch diese 2 Tierschützerinnen innerhalb kürzester Zeit auf die Beine gestellt wurde. Es gab wohl in den 90ern eine alte Scheune in Niederense, in der Katzen untergebracht werden konnten, allerdings war das noch nicht im Sinne einer Räumlichkeit, von der aus die Katzen auch vermittelt wurden, so wie heute über eine gut organisierte „Katzenauffangstation“.
Der Verein wuchs schnell stetig an auf immerhin über 100 Mitglieder, es kamen immer mehr ehrenamtliche Helfer dazu, aber letztendlich behalf man sich mit der Versorgung und Betreuung der kranken und vermittelbaren Tiere bis ins Jahr 2005 ausschließlich über Pflegestellen. Zeitgleich gab es auch Abkommen und Verträge durch die Stadt Arnsberg mit verschiedenen Tierheimen, die dann die sogenannten „Fundtiere“ aufgenommen haben. In Kooperation mit dem Verein stellte die Stadt Arnsberg 2005 im Stadtteil Hüsten das erste Mal ein Gebäude zur Verfügung, in dem die „Fundtiere“ vor Ort untergebracht werden konnten. Ein altes, nicht mehr bewohnbares Haus auf 2 Etagen, das dem Zweck aber absolut dienlich war. 2011 musste das Haus leider geräumt werden und der KSB zog nach Arnsberg in städtische Räumlichkeiten in der Hammerweide, ein ehemaliges Asylantenheim, das für die Unterbringung von Menschen nicht mehr geeignet war, als Unterkunft für die Notfellchen aber bis ins Jahr 2020 gute Dienste geleistet hat. Leider war das Gebäude dann nach mittlerweile 9 Jahren so marode, dass ein Auszug unumgänglich wurde. Wieder begaben sich die Ehrenamtlichen auf die Suche nach einer adäquaten Unterbringung für die „Notfellchen“ und fanden aus eigener Kraft im Sommer 2020 endlich nach 3 jähriger Suche neue Räumlichkeiten. Allerdings musste der KSB notgedrungen selbst als Mieter auftreten, da die Stadt kein Gebäude zur Verfügung stellen konnte. Um die Finanzierung zu gewährleisten, einigte man sich erstmalig in einem Vertrag darauf, dass der KSB Arnsberg zusätzlich als „Fundbehörde“ für die Stadt fungiert und sich eigenständig um die „Fundkatzen“ kümmert, im Gegenzug unterstützt die Stadt bei der Kaltmiete und lässt dem Verein freie Hand bei der Verbringung in das Tierheim Iserlohn, falls notwendig. Im August stand der Umzug an in einen großen Anbau auf 2 Etagen in Arnsberg / Breitenbruch, zur Verfügung gestellt von tierlieben Menschen. Dort führt der Katzenschutzbund Arnsberg e.V. nun seine ehrenamtliche Arbeit wie gewohnt fort.
Bis zum heutigen Tag wurden durch den Verein über 3.000 Katzen kastriert und gekennzeichnet. Eine notwendige und wichtige Arbeit, die fortgeführt werden muss, um das immer noch herrschende Katzenelend zu verringern.
Mit sehr viel Stolz auf das gemeinsam Geleistete blicken wir am 16.Juli 2021 zurück auf 30 Jahre Katzenschutzbund Arnsberg e.V.