Viel Arbeit mit Happy End

Zur Zeit kommen wir leider kaum dazu, ausführliche Berichte zu schreiben, es ist einfach so viel zu tun und wir sind immer in Aktion. Kaum ist eine Meldung erledigt und die Katze gesichert, erreicht uns der nächste Notruf. Mittlerweile haben wir 3 Findlinge von etwa 14 Tagen in Pflege, die mit wenigen Tagen gefunden wurden und nun gepäppelt werden, es geht aber allen gut!

Hier in diesem Fall kam der Hilferuf am Dienstag „eine Mama mit 2 Kitten sei im Garten aufgetaucht“. Die Familie hatte sich unter einer großen Gartenhütte angesiedelt, Mama säugte ihre Kleinen in der Sonne unter einem Busch, aber bei Annäherung waren alle 3 verschwunden. Wir haben dann noch am Nachmittag 2 Fallen gestellt, am Abend saß das 1 Kitten bereits drin, in derselben Nacht auch die Mama. Im Glauben, dass das eine schnelle Nummer wird, waren wir relativ entspannt.

Allerdings war Kitten Nummer 2 sehr ausdauernd und zog die sichere Höhle unter der Hütte vor, was in Anbetracht des Alters und der Größe auch sicher klug war, denn Marder und Co wären sicher nicht abgeneigt. Deshalb haben wir auch nicht versucht, es unter der Hütte weg zu scheuchen, sondern setzten auf den Sieg des Hungers über die Angst.
Zunächst ließen wir immer etwas Milch stehen, in den Fallen eine Spur aus Wurst oder Thunfisch. Der kleine Minni-Mann nahm es anscheinend freudig an. Dank der sehr verständnisvollen Melder durften wir jederzeit in den Garten, der eigene Hund wurde so lange „ausgesperrt“. Es folgte eine Nacht auf die andere, es tat sich nichts. Baldrian-Kissen, Tuch von der Mama, Spielzeug, egal was, er ging nicht in die Falle. Nun, hatte er auch zweimal mitbekommen, wie Schwester und Mama „gefangen“ wurden.

Der Gang zu den Fallen war mittlerweile ein bisschen entmutigend, die Frage ist er überhaupt noch da? Also was soll‘s, man ist sich ja für nichts zu schade, fängt man an zu maunzen und siehe da, er antwortet, man hört auch im Dunkeln, dass er näher kommt, aber dann sieht er wohl, dass es nicht Mama ist und verschwindet wieder unter der Hütte. Es ist zum Verzweifeln, aber immerhin das Kitten ist da und es geht ihm anscheinend gut.

Wir treffen die Entscheidung, keine Milch mehr, keine Essensspur mehr in die Falle, er muss richtig Hunger haben, sonst haben wir keine Chance. Gestern Nacht wieder einmal „same procedure as every night“. Der Gang zu den Fallen wird immer schleppender, Taschenlampe an, um die Ecke leuchten, Klappe ist unten, Klappe ist unten!?! Nochmal leuchten, nicht zu fassen, er ist drin und maunzt kläglich. Das Kitten ist sehr viel kleiner als das Erste, geschätzte 6/7 Wochen.

Dann hieß es alles einsammeln, aufräumen, Erleichterung pur und zu Hause angekommen gibt es eine sehr berührende Zusammenführung.

Na also, 4 Tage, 4 Nächte, am Ende nicht mehr wichtig, da zählt nur das Ergebnis!

Hier noch ein Video von dem kleinen Schreihals und die Fotos der jetzt wieder glücklich vereinten Katzenfamilie